Segelfliegertag 2018 in Güstrow

26. Januar 2019, an diesem trüben kalten Wintertag trafen sich die Segelflieger aus Mecklenburg-Vorpommern in der Sportschule von Güstrow. Ein Rückblick auf die Saison 2018 und damit verbunden

die Ehrung der Sieger in der Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug Mecklenburg-Vorpommern sowie zwei Vorträge zu den Themen Streckenflug und Wetter in Namibia stehen auf dem Programm. Der Präsident des Deutscher Aero Club Landessportverband Mecklenburg-Vorpommern, Ulrich Mrass eröffnet die Veranstaltung.
Von den etwa 450 Segelfliegern in Mecklenburg-Vorpommern sind leider nur 32 anwesend. Sein Rückblick auf das Jahr 2018 fällt durchweg positiv aus. Mehr Piloten, 128, mehr Flüge, 868 und mehr Flugkilometer, über 175.000, die im Rahmen der Deutschen Meisterschaft Mecklenburg-Vorpommern geflogen wurden, konnte er vermelden.
Dazu gibt es 16 neue Lizenzinhaber und 6 neue Fluglehrer im Bereich Segelflug. Beim Bundesjugendvergleichsfliegen konnte ein 5. Platz erreicht werden. U. Mrass unterstreicht die Bedeutung der Jugendarbeit und betont, dass gerade im Segelflug die Vereine selbst die Hauptlast tragen müssen. Sie sind verantwortlich für eine intakte Infrastruktur, für die Winden und die Flugzeuge. Mit dem Dank an die Vorstände beschließt er seinen Teil.

Siegerehrung DMST MV 2018

2. Platz für Jonas Fuglsang-Petersen

Erfreulich für den Aero Club von Güstrow ist der 2 Platz von Jonas in der Junioren Club Klasse mit 913,78 Punkten. Platz 1 belegt Martin Tesch aus Anklam und Platz 3 wird von Marc-Simon Bahr aus Neustadt-Glewe belegt. Weitere Ergebnisse unter www.onlinecontest.org Ich hoffe, dass im nächsten Jahr mehrere Piloten im Bereich der Junioren aus Güstrow an der Start gehen und Punkte sammeln. Vielleicht schaffen wir es auch eine Junioren Mannschaftswertung für das Jahr 2019 zusammen zu bekommen.

Vortrag Streckenflug von Florian Tiede

Florian macht in seinem Vortrag Werbung für den Streckenflug. „Surfing the sky“ beschreibt für ihn am besten die Faszination am Streckensegelflug. Der erste Überlandflug, der einem immer in Erinnerung bleibt, das Gefühl ein Teil der Natur zu sein, wirkt irgendwann wie eine „Droge“, von der man nicht mehr loskommt. Um diese Abhängigkeit und damit die Verbindung zum Fliegen zu generieren und zu erhalten, unterstreicht er die Wichtigkeit der Ausbildung im Streckenflug. Die Vereine sollten seiner Meinung nach dieser Ausbildung eine hohe Priorität zuweisen. Das Zusammenfliegen und das Lernen von den Erfahrungen der Anderen soll gefördert werden. Streckenflug im Doppelsitzer, Teamflug, sowie Zusammenarbeit zwischen Vereinen sind wichtige Bausteine. Die Vereine müssen sicherstellen, dass Flugzeuge, Rückholmannschaften zur Verfügung stehen. Die erfahrenen Piloten sollten sich die Zeit nehmen und mit jungen Piloten längere Strecken fliegen, auch wenn das bedeutet, dass sie auch mal ihren eigenen „Rekord“ hinter der Ausbildung anstellen müssen. Sein Appell geht  dahin, die Möglichkeit für die Jugendlichen zu schaffen an Wettbewerben oder an Fluglagern teilzunehmen. Auch der Wandersegelflug ist eine ausgezeichnete Möglichkeit Erfahrung zu sammeln.

Wetter in Namibia:

Karl Heinz Meiwes berichtet über die Wetterbedingungen in Namibia. Die meteorologischen Verhältnisse in Namibia liefern hervorragende Bedingungen für den Streckenflug. Normalerweise bilden sich im Tagesgang Cumuluswolken mit der entsprechenden Thermik aus. Die Wolken wachsen und es bilden sich regelmäßig starke Gewitter mit langen Gewitterfronten aus. Einhergehend mit diesen Fronten sind  sehr starke Turbulenzen, die Segelflugzeuge bis an oder über die strukturellen Grenzen belasten. Sein Fazit: “weiträumig umfliegen“. Das ist auch die Strategie der „Besten“ die sich von diesen Fronten fernhalten und erst spät zur Landung kommen, wenn die Gewitter zusammengefallen sind.

Alternativ dazu gibt es länger andauernde Perioden mit blauem Himmel. Man muss zunächst 200-250 km im Blauen fliegen, bis man in den Bereich der Cumulus Bewölkung kommt. Interessant hier war der Vergleich von 2 Flugprofilen. Einmal wurden direkt die ersten Wolken dazu benutzt eine größere Flughöhe zu erreichen. Beim zweiten Mal wurde zunächst in geringer Höhe weit in den Bereich der Wolken geflogen, um dann mit der besseren Thermik schneller Höhe zu gewinnen. Dies hat am Ende zu einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit und einer längeren Flugstrecke geführt.

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